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Vorwort
Die von Kai Donner während seiner Reisen durch die sölkupischen Sprachgebiete 1911–1914 gesammelten Materialien blieben zum großen Teil bis zu Donners Tod 1935 unbearbeitet. Aulis J. Joki, der Donners kamassisches Material herausgegeben hatte, beabsichtigte auch eine Publikation von Donners sölkupischen Sammlungen, aber er hat diese Arbeit nie begonnen. Ende der sechziger Jahre wurde das Material von Pekka Sammallahti bearbeitet, u.a. überführte er die Texte in vereinzelten Transkriptionen in Computerform. In den siebziger Jahren erstellte Juha Janhunen ein Kartenregister über das ganze lexikalische Material. Janhunen, wie auch Ago Künnap, übersetzten jeder für sich die Tym- Texte. Ihre Übersetzungen sind mir eine große Hilfe gewesen, obwohl die Übersetzungen im Wörterbuch unabhängig von ihnen entstanden sind.
Ich begann mich mit dem Material im Jahre 1993 zu beschäftigen, völlig in Unklarheit darüber, in welchem Zustand es sich befand. Ich übertrug das Kartenregister in den Computer und schuf damit eine Grundlage für dieses Wörterbuch. Die folgenden Jahre verwendete ich auf die Übersetzung der Texte, wobei ich alle anderen mir zur Verfügung stehenden Quellen der sölkupischen Sprache durcharbeitete, um Entsprechungen zu finden, da für manche Wörter eine Erklärung fehlte. Während des NOS-H-Projekts Databank Bedrohte Finno-Ugrische Sprachen (DEFUL) 1996–97 erstellte ich Computercorpora für alle Texte. Diese Corpora sind am Server des Linguistischen Instituts an der Universität Helsinki zugänglich. Zu dieser Zeit fand ich die unpublizierten Manuskripte der ethnographischen Termini des Ethnographen U. T. Sirelius, die selbstverständlich in das Wörterbuch aufgenommen wurden. Während dieser Jahre hatte ich auch selbst die Möglichkeit zur Feldarbeit in Sibirien, was mir die Gelegenheit bot, die Sammlungen Donners und Sirelius' zu überprüfen. Die Arbeit am Wörterbuch war in den Jahren 1999–2000 unterbrochen. Im Herbst 2001 erhielt ich von der Finno-Ugrischen Gesellschaft ein Stipendium, um die Arbeit zu beenden.